12.04.2023 „25 Minuten Joggen bringen nichts, denn erst nach einer halben Stunde beginnt der Körper, Fett abzubauen!“ Hast du diese oder eine ähnliche Aussage vielleicht auch schonmal gehört? Nun, in ihrer Verkürztheit und insbesondere in ihrer Schlussfolgerung ist sie vor allem eins: Grober Bullshit.
Erstens: Jede Bewegung tut der körperlichen und geistigen Gesundheit gut. Ob dabei direkt die Kilos purzeln, ist erst einmal zweitrangig.
Zweitens: Ausdauersportarten wie Laufen helfen dir sehr wohl beim Fettabbau, auch wenn du nicht die „magische Grenze“ von 30 Minuten überschreitest. Schließlich benötigt dein Körper zum Joggen Energie – und wenn dir 20 Minuten Sport dabei helfen, am Ende des Tages/der Woche/des Monats in ein Kaloriendefizit zu kommen, dann war die Laufeinheit sehr wohl dafür mitverantwortlich.
Aber warum hält sich der 30-Minuten-Mythos nach wie vor hartnäckig? Wahrscheinlich, weil damit die unmittelbare Energiegewinnung während der Einheit gemeint ist. Hier ist es nämlich in der Tat so, dass der Körper zunächst auf Kreatinphosphat für intensive Belastungen zurückgreift, währenddessen und danach beginnt die Verwertung von gespeicherten Kohlenhydraten und erst dann sind die Fette als Energielieferant an der Reihe. Das bedeutet aber nicht, dass vorher keine Fette vebrannt (oder präziser: oxidiert) wurden. Ihr Anteil steigt lediglich mit der Zeit und ist im Schnitt (!) nach 30 Minuten am höchsten.
Aber wie gesagt: Mache dir um diese physiologischen Besonderheiten am besten keinen Kopf. Geh einfach raus, habe Spaß am Sport und zieh durch – egal ob 3, 30 oder 300 Minuten!